Ende März war es endlich soweit; meine Tennisplatz-Yamadoris kamen nach 2 Jahren endlich in richtige Bonsai-Schalen.
Warum „Tennisplatz-Yamadoris„?
Kurz zur Vorgeschichte dieser 4 Bäume.
Im Herbst 2010 entdeckte ich bei einem Spaziergang am Wegesrand auf dem Gelände eines Tennisplatzes 3 große Tröge mit Wacholdern, Thuja und Fichten. Ein Trog war bereits entfernt worden und die Pflanzen standen sozusagen nur mit dem Wurzelballen da. Da mir das so vorkam als wenn diese Pflanzen entsorgt werden sollten und einige mein Interesse geweckt hatten versuchte ich jemanden zu finden der mir zu den Pflanzen eine Auskunft geben konnte. Schnell war jemand gefunden und so erfuhr ich das die Pflanzen wirklich entsorgt werden sollen und die Tröge verkauft. An den Trögen hatte ich natürlich kein Interesse also fragte ich ob ich die Bäume mitnehmen könne. Gegen eine kleine Spende für die Vereinskasse durfte ich die Bäume bergen.
Damit fingen aber die Probleme an, da es fast unmöglich war die Pflanzen aus den Trögen zu bekommen. Schlussendlich gelang mir dies nur bei einem, den 2ten musste ich zerstören um an die Bäume zu kommen. Jedenfalls war es eine spannende Bergung und das nicht nur durch den Transport der einzelnen Bäume in meinem Tigra.
Es ist auch wieder mal der Beweis dafür das man an gutes Ausgangsmaterial kommen kann wenn man nur die Augen aufmacht und sich traut zu fragen!
Hier also die Bilder zur Bergung der „Tennisplatz-Bonsai„:
2010 Bergung der Bäume
2011 Die Bäume dürfen sich erholen und erstmal anwachsen
2012 Frühjahr
Das eigentliche Umtopfen
Doch nun zum eigentlichen Umtopfen der Bäume.
Die 4 Bäume standen jetzt gut 1 1/2 Jahre seit der Bergung in der Erde und sollten nun endlich in Bonsai-Schalen getopft werden. Eine weitere Gestaltung ist dann für dieses Jahr nicht mehr vorgesehen, die Bäume sollen sich nun erstmal erholen und anwachsen.
Anmischen des Pflansubstrates
Zuerst habe ich das Substrat angemischt. Dazu habe ich Rindenhumus, Bims und Lavabruch in verschiedenen Körnungsgrößen gemischt.
Schalen vorbereitung
Danach wurden die Schalen vorbereitet, also die Abzugslöcher mit Gittern abgedeckt und mit Draht gesichert.
Das Umtopfen
Nun ging es daran die Bäume vorsichtig auszugraben. Dabei musste ich feststellen das sowohl der Wacholder als auch die beiden Thuja kaum neue Wurzeln im letzten Jahr gebildet hatten und die Fichte kaum noch Wurzeln hatte. Gerade die Fichte hat 2011 am besten getrieben und von ihr hätte ich das beste Wurzelwachstum erwartet. So kann an sich täuschen. Deswegen habe ich die vorhandenen Wurzelballen nicht soweit verkleinert und von alter Erde befreit wie ich es gerne getan hätte.
Wacholder
Lebensbaum1
Lebensbaum2
Geschafft, alle 4 fertig umgetopft:
Nach gut 2 Stunden waren alle 4 aus dem Garten in ihre Schalen umgezogen und mit dem Stand der Dinge eigentlich ganz zufrieden 🙂
Fazit
Das Umtopfen ist jetzt gut 6 Wochen her und alle 4 Bäume zeigen bereits ein gutes Wachstum, so das ich diese am kommenden Wochenende in die neue Bonsai-Ecke stellen werde, wo sie wieder volle Sonne bekommen werden. Nur die Fichte werde ich noch etwas länger geschützt stehen lassen, bis ich mir sicher bin das sie trotz der geringen Wurzelmassen überleben wird.
Gratulation Heiko, Jamadori in Perfektion, hoffe für Dich SIe kommen alle durch. Hätte am Anfand der Bilderserie eher gedacht, der Wacholder wird oben „voller“ bleiben. Was hast Du damit vor, Fukinagashi, oder „Heiko-Freestyle“ ? Ist jetzt schon ein Hammerbaum, finde ich!
Zwischenstand heute: Alle haben das umtopfen gut überstanden und treiben auch wieder gut. Gerade der Wacholder treibt wieder sehr gut.